Anfänge

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Die Doppelvilla Langiewicza 19/21 entstand nach einem Konzept von Marian Kontkiewicz, der damals mehrere Häuser in Warschau zeichnete. Er war bekannt für seine Vorliebe für historische architektonische Formen. Von ihm stammen u.a. das Weddinger-Haus in der Śniadecki-Straße 23, das Schlösschen in der Mokotowska-Straße 62, die Villa des ersten polnischen Präsidenten nach dem 1. Weltkrieg, Gabriel Narutowicz, in der Parkowa-Straße.

Projekt Willi przy ul.Langiewicza 19/21

Der Bau entstand von 1922 bis 1924; das Haus sollte an ein polnisches Landhaus erinnern, mit Säulen-Eingang, Tympanon und schrägem Dach mit roten Dachpfannen.

Manche Quellen nennen das Haus „Klein-Belvedere“.

Diese Bezeichnung wurde z.B. vom Kenner der Warschauer Geschichte, Jerzy Kasprzycki, benutzt. In seinem Artikel „Klein-Belvedere“ schrieb er am 8. Mai 1967 in der Tageszeitung „Życie Warszawy“: „Unter vielen interessanten Villen und Häusern, die hier in der Zwischenkriegszeit gebaut worden sind, gab es diese zwei, die am luxuriösesten waren. Zwei, denn sie haben zwar eine gemeinsame Straßenfassade, aber im Grunde genommen handelt es sich um zwei getrennte Gebäude mit eigenen Grundbuchnummern ...“

Dagegen ist Joanna Rolińska in ihrem 2010 erschienenem Buch „Stadteil Ochota vor dem Krieg – die schönsten Photographien“ der Meinung, dass das Haus Nr. 15/17, in dem der ehemalige polnische Präsident Stanisław Wojciechowski lebte, „Klein-Belvedere“ genannt wurde.

„Klein-Belvedere“ schrieb der Oberste Denkmalpfleger der Stadt Warschau in seinem Beschluss, mit dem das Haus auf die Liste architektonischer Denkmäler gesetzt wurde.

Ob das Haus schon vor dem Krieg so genannt wurde, das weiß ich nicht. Aber wenn man seine Architektur in Betracht zieht, passt der Name. Es ist das einzige dieser Art in der Kolonia Staszica und eines der wenigen in ganz Warschau. Möglicherweise kommt der Name „Klein-Belvedere“ von seinem ersten Eigentümer, Władysław Romuald Teofil Jaroszewicz, der im Dienste des polnischen Nationalhelden Marschall Józef Piłsudski stand. Józef Piłsudski wohnte in einem der repräsentativsten und traditionsreichsten Paläste von Warschau: Im „Groß-Belvedere“.